Nach dem Trainerwechsel, bei dem der bisherige Co-Trainer Nils Döring die Nachfolge des am vergangenen Sonntag freigestellten Markus Kauczinski antrat, begann Holstein Kiel äußerst engagiert. Die Gastgeber verbuchten bereits in der Anfangsphase die erste Gelegenheit, als Nikolas Agrafiotis aus vollem Lauf an Timon Weiner scheiterte (9.). Doch Holstein tat sich zunächst schwer, arbeitete sich jedoch mit zunehmender Spieldauer in die Partie.
Fiete Arp kam für Holstein zur ersten Chance, als er von links in die Mitte zog, seinen Schuss jedoch am linken Pfosten vorbeisetzte (19.). In der Folge boten sich beiden Seiten weitere Möglichkeiten: Agrafiotis‘ Schuss wurde erneut von Weiner pariert (21.), während auf der Gegenseite Philipp Sanders Freistoß-Aufsetzer aus knapp 30 Metern knapp links vorbei strich (24.).
VAR rettet Störche vor der Pause
Gegen die starken Gastgeber hatte Holstein kurz vor der Pause Glück: Zunächst wischte Weiner einen klasse Seitfallzieher von Ivan Prtajin über die Latte (45.+1), bevor Marcus Mathisen nach der folgenden Ecke zur vermeintlichen Führung einnickte (45.+2). Der Treffer wurde jedoch vom Video-Schiedsrichter zurückgenommen, da der Eckball vor Mathisens Kopfball die Torauslinie überschritten hatte.
Nach dem Seitenwechsel übernahm Holstein mehr die Kontrolle über das Spiel. Die erste Chance des zweiten Durchgangs hatte Timo Becker, der jedoch einen Heber von Alexander Bernhardsson knapp verfehlte (48.). Nach einer Stunde verpasste Tom Rothe die mögliche Führung, als er eine scharfe Hereingabe von Sander aus spitzem Winkel ans Außennetz grätschte.
In der 65. Minute fiel dann das erlösende Tor für Holstein: Nach einer verlängerten Ecke bugsierte Becker den Ball per Kopf Richtung Tor, wo Keanan Bennetts unglücklich ins eigene Tor abfälschte. Wenig später hätte der Torschütze beinahe einen Doppelpack erzielt, doch Bennetts spitzelte ihm den Ball nach feinem Zuspiel von Benedikt Pichler noch vom Fuß (70.).
In der Schlussphase intensivierte Wiesbaden noch einmal die Offensivbemühungen, jedoch stand die KSV-Defensive extrem sicher und ließ bis zum Schlusspfiff keinen echten Hochkaräter mehr zu. Stattdessen hatte Holstein selbst noch die Gelegenheit, einen zweiten Treffer nachzulegen, doch Rothes Schuss wurde in höchster Not von Mathisen zur Ecke geblockt (88.).
So blieb es beim 1:0-Auswärtssieg für Holstein Kiel, durch den sie die Tabellenführung übernahmen und den Abstand zum Relegationsplatz auf fünf Punkte vergrößerten. Der Sieg unterstreicht die Stärke und den Willen der Kieler, in der laufenden Saison ganz oben mitzumischen.
Wehen Wiesbaden: Stritzel – Angha, Mathisen, Vukotic – Mockenhaupt (60. Bennetts), Jacobsen (83. Froese), Heußer, Goppel (83. Catic), H. Lee (72. E. Taffertshofer) – Agrafiotis (60. Iredale), Prtajin. Trainer: Döring.
Holstein Kiel: Weiner – Becker (73. Rosenboom), Johansson, Erras, Ivezic, Rothe – Sander, Holtby, Remberg (46. Machino) – Bernhardsson (85. Schulz), Arp (62. Pichler). Trainer: Rapp.
Schiedsrichter: Zwayer (Berlin) – Tor: 0:1 Becker (65.) – Zuschauer: 10.112.